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Produkt Kategorie Regel (PKR)

Regelwerke, welche übergeordnete Regelwerke für die Ökobilanzierung ergänzen

PKR für interessierte Kreise

Neue bzw. überarbeitete PKR werden der Öffentlichkeit zur Einsicht freigegeben - Kommentare erwünscht!

Allgemeine PKR und Dokumente

Allgemeine Produktkategorieregeln gelten für alle Bauprodukte, ebenso ergänzende Dokumente und Formatvorlagen

Produktspezifische PKR

In produktspezifischen PKR befinden sich Zusatzregeln für einzelne Baustoffkategorien, um die Vergleichbarkeit zu verbessern.

Was ist eine PKR?

Ökobilanzierung ist ein komplexes Thema. EPDs (Environmental Product Declarations) werden grundsätzlich nach international anerkannten Normen erstellt, die Lebenszyklusanalyse von Produkten versucht, physikalische Stoffströme abzubilden und Systemgrenzen zu definieren. Die Ergebnisse sind mittlerweile gut bekannte Indikatoren: Treibhauspotenzial von Produkten und Dienstleitungen in CO2-Mengen, Primärenergiebedarf, Verbrauch von natürlichen Ressourcen....

Produktkategorieregeln (kurz: PKR) sind Regelwerke, welche übergeordnete Regelwerke für die Ökobilanzierung (wie z.B. ISO Normen) ergänzen.

Während ISO Normen für alle Produkte, die es gibt, anwendbar sein müssen und demnach allgemein gehalten werden (müssen), braucht es für Bauprodukte Regeln, die produktspezifisch für Vergleichbarkeit sorgen. Zu groß wären sonst Interpretationsspielräume und Auslegungsmöglichkeiten im Zuge der Berechnung von EPD-Daten am Bau.

Mit der EN 15804 existiert seit 2012 eine Norm, welche für Bauprodukte vieles regelt, sie kann als Kern-PKR betrachtet werden. Trotzdem sind noch viele Themen der LCA-Modellierung offen. "Schwammige Regelungen" können genauso wie "keine Regelungen zu einem Thema" dazu führen, dass Ergebnis-Werte nicht vergleichbar sind. Auch wenn alle Ökobilanzierer nach bestem Wissen und Gewissen ihre Annahmen treffen, kann es sein, dass es kein "Richtig" und kein "Falsch" gibt, sondern nur ein "Wir müssen uns für einen Weg entscheiden".

Daher gibt es in nationalen aber auch internationalen Normungsinstituten sowie in fast allen EPD-Programmbetrieben die Bestrebung, für einzelne Bauproduktkategorien Konventionen zu treffen und diese untereinander bestmöglich abzustimmen. Dabei sollen sowohl prozesstechnische Realitäten in der Bauprodukteherstellung, Verwendung und Gegebenheiten am Ende des Lebenszyklus von Bauwerken und Produkten beachtet werden, als auch vorherrschende gesetzliche Regelungen wie z.B. Abfallwirtschaftsverordnungen.

Mitunter müssen sich verschiedene Industriezweige einigen und manche Entscheidungen sind (leider) rein politischer Natur oder werden nach demokratischen Prinzipien abgestimmt.

Wie auch immer, wenn es um das Benchmarking auf Produkt- bzw. Gebäudeebene geht, müssen die Eingangswerte bestmöglich vergleichbar sein.

Daher erstellt die Bau EPD GmbH gemeinsam mit Wissenschaft und Industrie eigene PKR-Regeln, die jeweils mit bereits am Markt vorhandenen PKR-Regeln sinnvoll abgestimmt werden.

"Zusatzregeln" erscheinen auf den ersten Blick als Hürde, auf den zweiten Blick sorgen sie jedoch für Fairness, Transparenz und Rechtssicherheit.